Gastronomie zu Beginn des Jahres 2021 – Ein Neuanfang liegt in der Luft

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Gastronomie zu Beginn des Jahres 2021 – Ein Neuanfang liegt in der Luft

Das Jahr 2021 startet mit einer ganz anderen Dynamik als das Ende 2020. Es liegt der Neuanfang in der Luft in allen Branchensparten. Spannende Projektanfragen, die darauf hindeuten, dass sich wieder etwas tut und dass der Markt an die Zukunft glaubt. Mich macht das sehr zuversichtlich. 

Kunden von Betriebscaterern befreien sich von alten Strukturen.

Vor allem in der Kernbranche meiner Beratung, der Betriebsgastronomie tut sich viel. Auch wenn der Satz „in jeder Krise liegt eine Chance“ spätestens seit Corona abgedroschen zu sein scheint, so liegt eben doch etwas Wahres darin. Ich habe das Gefühl, dass Kunden sich gerade jetzt teilweise richtiggehend befreien von alten Caterern, alten Verträgen, alten Strukturen, alten und überholten Angeboten. Eine Befreiung, die manchmal auch von allein kommt, da kleine Caterer diese Krise teilweise natürlich leider nicht überlebt haben. Das zu sehen macht mich traurig und ist die Kehrseite dieses Neuanfanges.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit ist das A und O im Bereich Betriebsverpflegung.

Gerade die Betreuung und die Partnerschaft in der Krise scheint von Fall zu Fall so unterschiedlich zu sein, dass es die einen noch fester an die Cateringpartner gebunden hat und bei den anderen war es das Quäntchen, was das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Von Partnerschaft und Entgegenkommen keine Spur. Diese Erfahrung wurde auf beiden Seiten gemacht: Auch einigen Kunden fehlte in dieser Zeit leider jedes partnerschaftliche Gespür für Zusammenarbeit und gemeinsame Krisenbewältigung. Hier sehe ich mehr denn je, wie wichtig Partnerschaft in dieser Branche ist. Catering ist nicht wie Reinigung oder Dokumentenservices eine Leistung, die bis aufs Letzte planbar ist. Das galt schon in der Vergangenheit und gilt während und nach Corona mehr denn je.

Neue Konzepte für neue Arbeitsgewohnheiten nach Corona sind gefragt.

Wo geht die Reise nun hin? Meine Kunden, zumeist mittelständische, oft familiengeführte Unternehmen, fragen stärker denn je ein verändertes Speisenangebot nach, dass zum einen modern und zeitgemäß, aber das zum anderen vor allem zu den neuen Arbeitsgewohnheiten ihrer Mitarbeiter passt. Die Mitarbeiter werden auch in Zukunft mehr Home Office machen und nur an wenigen Tagen im Büro sein. Insgesamt ist an den Standorten daher immer weniger Gästepotenzial vor Ort, aber diejenigen, die da sind, freuen sich dafür um so mehr darauf, ihre Kollegen zum Mittagessen, oder auf einen Kaffee zu treffen.

Ganztägiges Snacken ist nun auch endlich in der Betriebsverpflegung angekommen.

Eigentlich schon lange Teil unserer Neukonzeptentwicklungen, aber jetzt in nahezu jedem Projekt nachgefragt ist die ganztägige Verpflegung am Standort. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wenn man die Kollegen nur selten sieht, möchte man am Office Tag gerne in Gesellschaft sein. Und das geht am besten mit einem gastronomischen Angebot. Und zwar nicht nur während der 45 Minuten Mittagspause, sondern den ganzen Tag. Bei einem kleinen, möglicherweise sogar gesunden Snack und einem frischen Kaffee.

Das Meckern weicht der Wertschätzung – eine echte Chance für die Branche
Schön ist auch die Entwicklung, dass Mitarbeiter das Angebot der Caterer jetzt noch mehr zu schätzen zu wissen. Wo früher immer wieder über zu hohe Preise (bei durchschnittlichen Preisen in Kantinen zwischen 3,80 € und 4,80 €) gemeckert wurde, ist jetzt Wertschätzung entstanden. Wertschätzung für ein warmes, frisch gekochtes Mittagessen. Nach monatelangem Essen von Stullen, kleinen Snacks und womöglich Tiefkühlpizzen ist so sein Mittagessen unter Kollegen wie ein kleiner Urlaub vom Alltag. Wertschätzung, die sich hoffentlich mittelfristig auch auf eine höhere Zahlungsbereitschaft niederschlägt.

Die Zukunft ist ungewiss, aber Chancen gibt es und gilt es zu nutzen.

Denn auch das ist klar: Umsätze, wie sie die Caterer bei einem Kunden einst machen konnten wird es so bald nicht mehr geben. Es wird insgesamt weniger Essen je Standort geben und vor allem der lukrative Teil, die Konferenz- und Eventgastronomie, bricht bis auf weiteres völlig weg und wird sich wohl auch langfristig nicht mehr vollständig erholen. Hoffen wir also das Beste für die Branche. Dass die Caterer diese schwere Zeit überleben und nutzen, um Stärken zu stärken und sich sollständig auf eine moderne gastronomische Zukunft einstellen. Und dass die neu hinzugewonnene, kundenseitige Wertschätzung genutzt werden kann, um in Zukunft wieder langfristige und beidseitig zufriedenstellende Partnerschaften entstehen zu lassen.

Zusammen schaffen wir das!